Beobachten, wahrnehmen, reden...

Grau ist alle (Kommunikations-)Theorie! Es geht darum, das Gesagte auch in der Praxis zu leben!

 

Grundsätzlich ist es wichtig, bei der wertschätzenden Kommunikation zwischen der grundlegenden Haltung und dem konkreten Vorgehen in der Umsetzung zu sprechen:

 

1. Wertschätzende Haltung entwickeln und leben

Der wertschätzenden Kommunikation nach Rosenberg liegen bestimmte Annahmen zugrunde.
Wer diese immer wieder verinnerlicht, entwickelt die entsprechende Haltung und kann entsprechend kommunizieren. Die Grundannahmen lauten:

  • Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse, die er erfüllen möchte. Dementsprechend ist sein Verhalten gesteuert - bewusst oder unbewusst.
  • Keiner handelt gegen seine Mitmenschen, sondern stets für die eigenen Bedürfnisse.
  • Jeder verbale Angriff sowie Beschuldigungen oder Verurteilungen sind letztlich ein Ausdruck von unerfüllten menschlichen Bedürfnissen.
  • Eigene Bedürfnisse sind ebenso wichtig wie die der Mitmenschen und sollten wahrgenommen und respektiert werden.
  • Menschen tragen gerne zum Wohlergehen anderer bei, solange sie es freiwillig tun können.

Führen Sie sich diese Grundannahmen immer wieder vor Augen - gerade, wenn Sie selbst in einem Konflikt mit einem Ihrer Mitmenschen stecken.

 

2. Wertschätzend kommunizieren in vier Schritten

Die wertschätzende Kommunikation basiert auf einer achtsamen Haltung sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber und orientiert sich grundsätzlich an folgendem Schema:

  1. Beobachtung: Was haben Sie gesehen oder gehört?
  2. Gefühl: Wie geht es Ihnen damit?
  3. Bedürfnis: Was ist Ihnen wichtig / Was brauchen Sie?
  4. Bitte: Inwiefern kann Ihr Gegenüber dazu beitragen, Ihre Arbeits-/Lebensqualität zu verbessern?

Wer dieses Vorgehen in der Praxis umsetzt, schafft einen Raum zwischen Reiz und Reaktion. Prüfen Sie für sich selbst: Welche kleine Meinungsverschiedenheit oder langwierigere Streitigkeit wäre aufgrund einer überlegten, achtsamen Wortwahl wohl gar nicht erst "hochgekocht"? Lernen Sie daher, wertfrei zu beobachten, Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und formulieren Sie daraus eine offene Bitte an Ihr Gegenüber. Sie sind ratlos, wie das in Ihrem konkreten Fall gehen soll? Nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf und ich unterstütze Sie gerne beim Finden einer geeigneten Formulierung.

 

Eines ist mir wichtig: Bei der wertschätzenden Kommunikation geht es nicht darum, Worte in Watte zu packen. Es geht darum, selbstreflektiert zu sprechen, Verständnis zu fördern und dennoch achtsam mit der eigenen Wortwahl zu sein - gerade bestimmte Reizwörter machen Kommunikation auf Augenhöhe unmöglich. Denn: "Worte können Fenster sein. Oder Mauern."